GLOSSAR RUND UM DIE BODENVERBESSERUNGSSTOFFE
Bodenverbesserungsstoffe sind Zuschlagstoffe, die in geringen Mengen anderen Stoffen beigemischt werden, um deren Eigenschaften zu verbessern.
In der Bauwirtschaft werden zum Beispiel Sand, Kies oder Schotter als Zuschlagstoffe für die Herstellung von Beton verwendet.
Im Gartenbau werden Zuschlagstoffe eingesetzt, um Blumenerden und andere Substrate herzustellen und deren physikalische Eigenschaften zu verbessern.
Es gibt eine Vielzahl von Materialien, die als Zuschlagstoffe verwendet werden können. Die verwendeten Stoffe dürfen keine schädlichen Auswirkungen auf die Pflanzen haben.
Beispiele für anorganische Zuschlagstoffe sind Perlite, Ton und Sand. Organische Zuschlagstoffe können aus Kokosfasern und Reispelzen bestehen. Diese können organisch, anorganisch oder synthetisch hergestellt sein. Styromull und Hygromull sind synthetisch hergestellte Zuschlagstoffe.
Zuschlagstoffe reduzieren den Torfverbrauch im Gartenbau und tragen somit zum Umweltschutz bei.
Bei Styromull handelt es sich um ein Material aus expandiertem Polystyrol, das im Gartenbau als synthetischer Zuschlagstoff für die Herstellung von Erden und anderen Substraten verwendet wird. Wasser und Nährstoffe werden von den Styromullkörnern nicht gespeichert. Um die Bodenstruktur zu verbessern, werden sie schweren Böden beigemischt. Auf diese Weise wird erreicht, dass im Substrat genügend Luft für die Wurzeln der Pflanzen vorhanden ist. Wegen des geringen Eigengewichts wird dieser Zuschlagstoff auch häufig in Substraten für Dachbegrünungen eingesetzt.
Bei Hygromull handelt es sich um einen künstlich hergestellten Zuschlagstoff, der Blumenerden und anderen Substraten beigemischt wird, um deren Eigenschaften zu verbessern.
Hygromull ist ein synthetisches organisches Harz, das auf der Basis von Harnstoff hergestellt wird. Das Harz hat die Form eines Schaums in Form von kleinen Flocken. Die Flocken weisen an ihrer Oberfläche eine große Anzahl offener Poren auf. Dadurch sind sie in der Lage, viel Wasser aufzunehmen und viele Nährstoffe zu speichern, ähnlich wie ein Schwamm. Um die Wasser- und Nährstoffspeicherkapazität zu verbessern, wird Hygromull beispielsweise leichten Böden beigemischt. Sie zersetzen sich mit der Zeit und geben dabei Stickstoff ab.
Nährstoff- und Wasserhaushalt werden durch Feinstaub aus dem Gestein verbessert. Basaltgestein enthält Calcium und Magnesium und wirkt basisch. Granitmehl enthält Silizium und reagiert sauer, durch die quellfähigen Tonminerale werden Auswaschungsverluste vermindert.
Kalk bindet Bodensäuren und macht Nährstoffe verfügbar; zu viel Kalk bindet Nährstoffe und kann zu Mangelerscheinungen führen. Branntkalk und gelöschter Kalk wirken schnell und aggressiv und sollte nur auf schwere Böden ausgebracht werden; für leichte und mittlere Böden sollte langsam wirkender kohlensaurer Kalk, Kalkmergel oder Algenkalk verwendet werden; häufig kleine Dosen ausbringen, leicht einharken.
Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit, Dünger; Regenwurmhumus ist Regenwurmkompost und wird, wie der Name schon sagt, von Regenwürmern erzeugt.
Zerkleinerte Rinderteile zur Unterdrückung von Unkraut und zur Verhinderung der Austrocknung des Bodens. Wird zum Abdecken von Beeten und Baumscheiben verwendet.
Lockerung von schweren oder verdichteten Böden und Erhöhung der Durchlässigkeit für Luft und Wasser.
Zur Verbesserung der Durchlüftung wird Stroh in den Boden eingearbeitet.
Besitzt eine hohe Wasserspeicherfähigkeit. Kann schwere Böden auflockern. Eignet sich für Rhododendren, Azaleen, Heide und Hortensien.
Bei der Kokosfaser handelt es sich um ein organisches Material, das aus den faserigen Fruchtschalen der Kokosnuss gewonnen wird. Sie werden im Gartenbau verwendet, um Substrate zu verbessern und sind sehr saugfähig. Im Substrat speichern sie wie kleine Schwämme die Feuchtigkeit und sorgen so für eine gleichmäßige und langanhaltende Versorgung der Pflanzen. Kokosfasern sind leicht und haben eine stabile Struktur. Die Fasern lockern das Substrat auf, so dass die Pflanzenwurzeln immer ausreichend Luft bekommen. Die Zersetzung ist sehr langsam. Dies hat zur Folge, dass die positiven Effekte der Kokosfasern im Substrat auch bei einer langen Kulturdauer erhalten bleiben.
Kokosfasern werden im Gartenbau als Zuschlagstoff verwendet. Sie werden zerkleinert, haben eine Länge von ca. 2-3 cm und werden den Substraten beigemischt. Bis zu 20 % des Substratvolumens können aus Kokosfasern bestehen. Die verwendeten Fasern sind ein Abfallprodukt, das bei der Herstellung anderer Kokosfaserprodukte wie Matten und Schnüre anfällt.
Perlit ist ein vulkanisches, glasartiges Gestein. Auf 1100 °C erhitzt, bläht sich Rohperlit auf und vergrößert sein Volumen um das zehn- bis zwanzigfache. Aus den gequollenen Perlitkörnern entsteht ein leichtes weißes Granulat.
Perlit verrottet nicht und ist in seiner Struktur stabil. Das heißt, Perlitgranulat behält dauerhaft seine Form und schrumpft nicht. Anorganisches Perlitgranulat wird im Gartenbau als steriles Aussaatsubstrat und Bodenverbesserungszuschlag verwendet. Perlit kann auch in einigen Einheitserden enthalten sein, z. B. in Pflanzerden. Da expandiertes Perlit sehr leicht ist, verringert es das Substratgewicht. Darüber hinaus trägt es dazu bei, den Boden zu lockern und zu belüften. Perlit ist in verschiedenen Korngrößen als Zuschlagstoff im Handel erhältlich.